21. Dezember 2022

Flexibles Arbeiten: Keine Anzeichen für Rückfall in alte Muster

Nach einer Flexibilisierung von Arbeitszeit und -ort im Zuge der Corona-Pandemie befürchteten viele für 2022 die Rückkehr in alte Muster.

Eine aktuelle Analyse von Schweizer Stellenausschreibungen des Job-Netzwerks XING deutet allerdings darauf hin, dass die neugewonnenen Freiheiten im zurückliegenden Jahr nicht über Bord geworfen wurden. Die Marker für Jobinserate mit flexiblen Arbeitszeiten und Homeoffice blieben 2022 insgesamt stabil. Im Vergleich zum Jahresstart gab es im November vor allem im Bereich Kunst, Kultur und Sport mehr Stellenausschreibungen. Den stärksten Rückgang verzeichnete die Telekommunikationsbranche.

Nachdem zwei Jahre Pandemie wie ein Brandbeschleuniger auf die Transformation der Arbeitswelt gewirkt haben, war 2022 ein Prüfstein dafür, ob die durch das Virus angestossenen Veränderungen langfristig Bestand haben. Eine Auswertung von Schweizer Jobinseraten auf dem XING Stellenmarkt ergab für die statistischen Marker zu flexiblen Arbeitszeiten und zu Homeoffice keinen allgemeinen Abwärtstrend. Die Werte befanden sich im Januar und im November 2022 jeweils auf einem vergleichbaren Niveau, nachdem sie in den beiden Vorjahren tendenziell gestiegen sind. Befürchtungen, dass Unternehmen Homeoffice-Möglichkeiten und flexiblen Arbeitszeiten nach der Pandemie wieder den Rücken kehren, werden durch die Datenanalyse nicht bestätigt.

Eine frühere Studie des XING Mutterkonzerns NEW WORK von Anfang 2022 hatte ergeben, dass die Erwartungen von Arbeitnehmenden hinsichtlich Homeoffice-Möglichkeiten die tatsächlichen Pläne der Unternehmen deutlich übertrafen. Werden den Arbeitnehmenden ihre während der Corona-Krise gewonnenen Freiheiten wieder weggenommen, so riskieren Unternehmen auf dem hart umkämpften Kandidatenmarkt rasch ins Hintertreffen zu geraten. Die Resultate der aktuellen Datenanalyse geben Anlass zur Hoffnung, dass sich die Unternehmen dieses Risikos bewusst sind und flexible Arbeitsformen beibehalten.

Jobinserate für Kunst, Kultur und Sport legen zum Jahresende zu
Die Datenanalyse von XING zog auch einen Vergleich der Anzahl neu ausgeschriebener Stellen zwischen Anfang und Ende Jahr. In den folgenden Branchen wurden im November mehr neue Jobs auf der XING Plattform publiziert als im Januar:

  1. Kunst, Kultur und Sport
  2. Automobil und Fahrzeugbau
  3. Konsumgüter und Handel
  4. Gesundheit und Soziales
  5. Tourismus und Gastronomie

Und in diesen Branchen wurden im November weniger neue Stellen auf der Plattform publiziert als im Januar:

  1. Telekommunikation
  2. Medien und Verlage
  3. Versicherungen
  4. Internet und IT
  5. Banken und Finanzdienstleistungen

Über die Untersuchung
Für die Untersuchung hat das Job-Netzwerk XING Schweizer Stelleninserate auf der eigenen Plattform (https://xing.com/jobs) für das Jahr 2022 statistisch ausgewertet. Im Durchschnitt waren monatlich rund 110'000 Schweizer Jobs im XING Stellenmarkt abrufbar. Als Marker für die Entwicklung von Stellen mit Homeoffice-Möglichkeit und flexiblen Arbeitszeiten wurde jeweils der prozentuale Anteil von neu publizierten Ausschreibungen mit den entsprechenden Begriffen im Job-Titel oder Stellenbeschrieb betrachtet.

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