19. März 2020

Solidarität in der Schweiz: dank dieser Plattform kann jetzt jeder helfen!

www.einanderhelfen.ch wurde von vier Schweizern letztes Wochenende gegründet und hilft den besonders gefährdeten Personen bei der Bewältigung des alltäglichen Lebens mit der Bedrohung durch COVID-19. Auf der Plattform können Freiwillige per sofort Anzeigen aufgeben und Hilfsbedürftige nach Unterstützung suchen. Alle, die sich also auf www.einanderhelfen.ch engagieren, tragen dazu bei, dass gefährdete Menschen zu Hause bleiben können. Durch gegenseitige Solidarität kann so die Zahl der schweren Erkrankungen begrenzt und einer Überlastung des Gesundheitssystems vorgebeugt werden.

Die vier Schweizer David Fuchs, Kevin Dick, Cyrill Tröndle und Adrian Thoma haben am Samstagabend die Ernsthaftigkeit der Situation nicht nur erkannt, sondern auch aufgrund von Vorkommnissen im engen Umfeld entschieden, sogleich zu handeln. Cyrill Tröndle dazu: «Meine Freundin ist Krankenschwester und hat uns darauf hingewiesen, dass die Zahl der Erkrankten besorgniserregend ansteigt. Mit Blick auf Italien war schnell klar, dass wir handeln müssen, um die Versorgung der Infizierten sicherzustellen.» So wurde eine Art Marktplatz entworfen, auf dem gefährdete Personen diejenigen treffen, die helfen möchten und auch können. Ziel ist es dabei, dass alle Risikogruppen zu Hause bleiben, sich nicht mit dem Virus anstecken und somit auch keine gesundheitliche Versorgung benötigen, was wiederum das Gesundheitssystem entlastet.

Nächstenliebe und Nachbarschaftshilfe
Die vier Freunde waren sich der Dringlichkeit der Aktion bewusst. Bereits am Sonntagmorgen skizierten sie die Plattform, am Montagabend wurde diese aufgeschaltet und im Freundeskreis getestet. Mittlerweile ist www.einanderhelfen.ch live und es kann geografisch und nach Thema geordnet nach Hilfe gesucht werden. Angebote können dementsprechend aus ganz unterschiedlichen Dienstleistungen bestehen, wie zum Beispiel Besorgungen erledigen, Unterstützung bei Computerproblemen, Gartenarbeiten, der Versorgung von Haustieren oder der Abfallentsorgung. Freiwillige registrieren sich dafür auf der Plattform und beschreiben, wie sie helfen möchten. Die Hilfesuchenden können dann die Anzeigen einsehen und sich melden. Das alles geschieht anonym und in einem ersten Schritt ist nur die Anfrage und ein ungefährer Ort einsehbar. Sobald die ausgewählte Anfrage angeklickt wird, geht ein Formular an die zu kontaktierende Person und individuell kann dann das weitere Vorgehen besprochen werden. Bei der Übergabe gilt es dann natürlich dafür zu sorgen, dass es nicht zum direkten Kontakt kommt. Die Bezahlung von Einkäufen soll im Vorfeld geklärt werden (Paypal, Twint, Bargeld hinterlegen etc).

David Fuchs, Kevin Dick, Cyrill Tröndle und Adrian Thoma appellieren eindringlich an die Solidarität der Schweizer Bevölkerung: «Wir wünschen uns, dass jene Menschen, die nicht zu den Risikogruppen gehören, jetzt ihre Solidarität zeigen. Wir sind eine Gemeinschaft. Deshalb ist es wichtig, dass wir zusammenhalten, denn nur so können wir diese Krise meistern!»

Um auch Menschen zu erreichen, die keinen Zugang zum Internet haben, stellt www.einanderhelfen.ch eine Vorlage für einen Aushang hier zum Download bereit.

Sowohl die Nutzung der Plattform wie auch die durch die Freiwilligen erbrachte Arbeit ist unentgeltlich.

Bilder der Plattform können hier heruntergeladen werden.