21. März 2023

Studie von Tata Consultancy Services und Microsoft

Nur 11 % der Grossunternehmen haben sich zu einer Reduktion der CO2-Emissionen ihrer Lieferkette verpflichtet.

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Spätestens mit der Konzernverantwortungsinitiative 2020 sind die Emissionen von Lieferketten in den Fokus der Schweizer Öffentlichkeit gerückt. Wenn auch letztlich am Ständemehr gescheitert, hat die Abstimmung eines dennoch aufgezeigt: Das Gros der Bevölkerung wünscht entlang der Wertschöpfungsketten mehr Transparenz und möchte Unternehmen stärker in die Pflicht nehmen. Eine Studie von IT-Beratungsriese Tata Consultancy Services (TCS) und Microsoft zeigt nun, dass sogar Grosskonzerne diesbezüglich noch einiges nachzuholen haben. Grund ist, dass sie Mühe bekunden, Emissions-Veränderungen in ihren Lieferketten nachzuvollziehen. So verfügen von 400 untersuchten Unternehmen gerade mal 11 % über wissenschaftlich fundierte Ziele zur Verringerung der CO2-Emissionen ihrer Lieferketten (Scope-3-Emissionen). Kritisch ist dies insbesondere, da diese Art der Emissionen den Grossteil des CO2-Fussabdrucks ausmachen können, so beispielsweise im Konsumgüter-Bereich. Ferner haben 84 % der Grossunternehmen keine wissenschaftlich fundierten Ziele zu den operativen Emissionen veröffentlicht.

400 globale Player mit Gesamtumsatz von 10 Billionen USD untersucht
Untersucht wurden öffentliche Daten von 400 zufällig ausgewählten börsennotierten Unternehmen mit einem Gesamtumsatz von 10 Billionen US-Dollar. Diese stammen aus der ganzen Welt und unter anderem aus den Bereichen Energie, Luft- und Raumfahrt, Automobil, Hightech, Telekommunikation, Maschinenbau, Biowissenschaften, Konsumgüter, Einzelhandel, Reisen, Transport und Gastgewerbe. Es galt nicht nur herauszufinden, ob bei den Konzernen Ziele zur Verringerung der Emissionen in den Lieferketten vorhanden sind – es wurde auch untersucht, inwiefern sie es überhaupt verstehen, ihre Lieferketten-Daten für den Übergang zu Netto-Null zu nutzen.

Schwierigkeiten Daten zu validieren und Erfolge zu messen
Die Analyse zeigt, dass die meisten Grossunternehmen Schwierigkeiten haben, ihre Daten zu verstehen und ihre Dekarbonisierungsbemühungen genau zu messen. Und: Die Untersuchung unterstreicht die Bedeutung einer kontinuierlichen Zusammenarbeit in Geschäftsökosystemen – einschliesslich Kunden, Lieferanten und anderer Stakeholder – um die Transparenz der Lieferkette zu verbessern und den CO2-Fussabdruck zu reduzieren.

Neugestaltung globaler Lieferketten macht tatsächlichen CO2-Fussabdruck besser messbar
„Unsere Ergebnisse machen deutlich, wie viel innovative Arbeit noch zu leisten ist, um die globale Wirtschaft nachhaltig zu gestalten. Und sie zeigen auf, wie wichtig es ist, sich mit einem erweiterten Ökosystem zu befassen, das alle Stakeholder einschliesst“, sagt Studien-Autorin Dr. Swati Murthy, Director Sustainability Solutions bei TCS. Die Neugestaltung globaler Lieferketten und der Einsatz neuester Technologien und Daten-Analysen sind ein wichtiger Schritt hin zu nachhaltigeren Geschäftspraktiken. Murthy ergänzt: „Es ist absolut notwendig, eine stärkere strategische Zusammenarbeit mit Hyperscalern zu schaffen. So können Lösungen schneller geteilt und skaliert, Knowhow und neue Technologien zusammengebracht und allen Beteiligten entlang der Wertschöpfungskette zugänglich gemacht werden. Zusammenarbeit ist der Schlüssel, um das Potenzial nachhaltiger Technologien zu erschliessen und die ökologischen und sozialen Risiken, denen wir alle ausgesetzt sind, zu minimieren.“

Weiter zeigt die Studie auf,

  • wie relevante Daten für Unternehmen leichter zugänglich werden,
  • wie Unternehmen Edge-to-Cloud, KI/Machine Learning und digitale Zwillingstechnologien für die Dekarbonisierung nutzen und
  • wie verschiedene Branchen erweiterte Ökosystemziele mit Anbietern und Lieferanten definieren.

Das Whitepaper zur Studie wurde von einem Team aus Nachhaltigkeitsexperten verfasst, neben Dr. Swati Murthy unter anderem Mutuchumar Ramachandran, Delivery Head, Sustainability Solutions bei TCS, und James Lockyer, Director Azure IoT und Sustainability bei Microsoft.

Die vollständige Studie „Supply chain decarbonization: The missing link to net zero“ finden Sie hier: https://on.tcs.com/supplychaindecarbonization

Pressekontakt:
Cyril Schaub
OPPENHEIM & PARTNER GmbH
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